28. Juli 2012

Ablösung Bundespolizeiführung löst Empörung aus - Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG): Schäbiger Umgang mit Führungskräften ist von beispielloser Ungerechtigkeit

Die geplante Ablösung des Präsidenten der Bundespolizei und seiner zwei Stellvertreter hat bei der Spitze der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Empörung und Verbitterung ausgelöst. DPolG-Bundesvorsitzender Rainer Wendt nannte den Vorgang „schäbig und menschlich unanständig“. Der Chef der DPolG Bundespolizeigewerkschaft, Ernst G. Walter, sprach von „beispielloser Ungerechtigkeit“.

Während die beiden anderen Sicherheitsbehörden des Bundes, nämlich das Bundesamt für Verfassungsschutz und das Bundeskriminalamt von einer Welle von Skandalen erschüttert wurden, hat es für die Bundespolizei nach Aussagen beider DPolG-Gewerkschafter ununterbrochen Erfolgsmeldungen gegeben. Ernst G. Walter: „Die Bundespolizei ist die erfolgreichste Sicherheitsbehörde des Bundesinnenministers. Sie ist im In- und Ausland hoch geschätzt und hat nicht zuletzt der Hauptstadt Berlin im vergangenen Jahr aus der Patsche geholfen, als diese das Problem mit brennenden Autos nicht in den Griff bekam. Bei schwierigen Demonstrationslagen, in allen Grenzregionen, auf Bahnhöfen und auf den internationalen Flughäfen ist innere Sicherheit ohne die Bundespolizei überhaupt nicht vorstellbar. Der Kahlschlag an der Führung ist von himmelschreiender Ungerechtigkeit!“

Der DPolG-Bundesvorsitzende Rainer Wendt ist vor allem über die Umstände der Maßnahmen empört: „In nahezu 40 Dienstjahren bei der Polizei habe ich einen derart schäbigen und menschlich unanständigen Umgang mit Führungskräften nicht erlebt. So geht man nicht mit erfolgreichen Polizeiführern um, die immer Loyalität und Pflichterfüllung gezeigt haben!

Der Bundesinnenminister hat zugelassen, dass über Präsident Seeger und seine Stellvertreter seit Wochen Gerüchte und Verleumdungen aus seinem Ministerium heraus an die Öffentlichkeit gestreut wurden. Bei der Führungskräftetagung der Bundespolizei Ende Mai hat er es nicht einmal nötig gehabt, zu erscheinen. Und auch jetzt spricht er nicht mit den Führungsleuten, sondern lässt sie von seinem Staatssekretär abservieren. Das Ansehen der Bundesregierung ist in der Bundespolizei im Sturzflug und zwar zu Recht!“