27. Dezember 2012

Überwachung von Bahnhöfen: Video-High-Tech längst verfügbar - Verantwortungsgemeinschaft von Bahn und Bundespolizei

Eine rasche Beendigung der Meinungsverschiedenheiten um Kosten und Ausmaß der Videoüberwachung an deutschen Bahnhöfen fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG). Bundespolizei und Bahn AG haben in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet, das darf nicht aufs Spiel gesetzt werden, mahnte der DPolG Bundesvorsitzende Rainer Wendt. Beide Partner sind angesichts von Millionen Fahrgästen täglich in einer Verantwortungsgemeinschaft, die auch künftig funktionieren muss. Stattdessen soll moderne Software erheblich weniger personalintensiv künftige Erfolge im Kampf gegen Terror und Kriminalität unterstützen.

In München erklärte der DPolG Bundesvorsitzende Rainer Wendt:
„Es ist einfach, aber ziemlich planlos, nach flächendeckender Videoüberwachung zu rufen, ohne über ausreichendes qualifiziertes Personal und Kosten in Millionenhöhe zu sprechen. Die Bahn AG hat in der Vergangenheit große Verantwortung übernommen und ihr Sicherheitspersonal erheblich aufgestockt, davon kann die Polizei in Deutschland nur träumen. Die Bundespolizei hat ihrerseits die Präsenz im Rahmen ihrer Möglichkeiten gesteigert und arbeitet vor Ort gut und erfolgreich mit den Kräften der Bahn zusammen, die Menschen in Deutschland lassen sich zu recht nicht verunsichern und nutzen die Bahn täglich millionenfach. Moderne Erkennungssoftware für Videoüberwachung ist geeignet, verdächtige Verhaltensauffälligkeiten und gefährliche Situationen zu erkennen und zu analysieren und rasch und zielgerichtet Alarm zu schlagen. Dann können die richtigen Einsatzkräfte unmittelbar mobilisiert werden.

Videoüberwachung ist keine Wunderwaffe gegen Kriminalität oder Terrorismus und es ist falsch, eine solche Wirkung suggerieren zu wollen. An wenigen, besonders gefährlichen Orten, und das können auch Bahnhöfe sein, kann eine Videoüberwachung gemeinsam mit hoch mobilen schnellen Einsatzeinheiten tatsächlich Straftaten verhindern, weil Gefahrensituationen schon im Ansatz erkannt und Polizeikräfte rasch zum Einsatzort dirigiert werden können, um einzugreifen. Flächendeckend ist dies unvorstellbar, so viele Sicherheitskräfte wird es nie geben.

Dort, wo es keine ausreichenden Eingreifkräfte gibt, können Videoaufnahmen helfen, Straftaten aufzuklären und die Fahndung zu unterstützen. Bei Körperverletzungs- oder Tötungsdelikten kann das Video dem Gericht das Ausmaß der Brutalität der Täter verdeutlichen, das kann wichtig für die Zuordnung einzelner Tathandlungen und die Urteilsfindung sein. Bilder der Täter, werden deren

Identifizierung und die Fahndung der Polizei erleichtern. Wenn Täter rasch hinter Schloss und Riegel kommen, kann dies weitere Taten verhindern, nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Wie viel Geld dafür investiert wird, ist letztlich eine politische Entscheidung, denn es werden viele Millionen Euro investiert werden müssen. Bahn und Polizei sind angesichts von Millionen Fahrgästen täglich in einer Verantwortungsgemeinschaft und deshalb muss es hier zu einer Verständigung kommen, damit das auch künftig gut funktioniert. Insofern sind die angekündigten Gespräche zu begrüßen, damit das hohe Sicherheitsgefühl der Bevölkerung auch künftig keinen Schaden nimmt.“