24. Mai 2019

Die Festung Pforzheim und „WIR“ mittendrin

Auch eine hermetisch abgeriegelte Stadt anlässlich einer polizeilichen Großlage konnte uns nicht aufhalten - 5 emsige Helferlein in blauem Gewand stürzten sich mutig in eine großflächig abgesperrte Stadt, um die Einsatzkräfte mit Naschereien, Kaffee und kleinen Geschenken zu versorgen.

Wer bereits im Vorfeld die regionale Medienberichterstattung verfolgt hatte wusste, dass es ein Mammutprojekt werden würde. Gemeint ist damit, die Betreuung von mehr als 2000 Einsatzkräften der Bundes- und Landespolizei anlässlich einer Versammlung der Partei „Die Rechte“ und verschiedenen Gegendemonstrationen am 11. Mai 2019 in Pforzheim.

Besonders schwierig gestaltete sich die Betreuung, weil das Stadtzentrum völlig abgeriegelt war und Parallelanlässe wie das europäische Kinderfest oder eine Demonstration gegen "100 Jahre Abschiebehaft" ebenfalls Einsatzkräfte gebunden haben.

Glücklicherweise hat uns ein hiesiger Gastronom Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, in welchem wir unsere kleine Kommandozentrale errichten und einen Schlachtplan zur „friedlichen Stürmung der Festung“ schmieden konnten. Unser Betreuungsteam war bezirksverbandsübergreifen (BV Bereitschaftspolizei und BV Baden-Württemberg) und bestand aus 2 Mitgliedern des Ortsverbandes (OV) Bad Bergzabern, 2 Mitgliedern des OV Stuttgart und einem Mitglied des OV Karlsruhe. Besonders hervorzuheben ist zudem die überaus gelungene Kooperation mit der „JUNGEN POLIZEI“ der DPolG Baden-Württemberg sowie den vielen DPolGlern der Landespolizei Baden-Württemberg, welche zwar selbst keine Betreuungsteams stellen konnten, aber mit dem DPolG-Mobil und unterstützender Logistik und viel persönlichem Engagement vor- und nachbereitend stets präsent waren.

Einsatzschwerpunkt für die Bundespolizei war der Bahnhof Pforzheim im Innenstadtkern und der angrenzende ZOB. Da wir das Einsatzgeschehen in keinem Fall behindern oder gar zwischen die Fronten geraten wollten und die Zufahrt zum Bahnhof mit dem DPolG-Mobil nicht möglich war, machten wir uns zunächst zu Fuß auf den Weg zu den innerhalb der Absperrung eingesetzten Kräften. Dort konnten wir den Kolleginnen und Kollegen mit Süßigkeiten, Kugelschreibern, Desinfektionsmitteln, Taschenbüchern und vielem mehr, aber auch einem offenen Ohr und Gesprächen, eine kleine Freude machen.

Da der Himmel sich Zusehens verdunkelte und es immer wieder zu kurzen, aber heftigen Regenschauern kam, zogen wir uns gegen Mittag in unsere Kommandozentrale an der Enz zurück. Die Regenjacken und Caps der DPolG entpuppten sich dabei als wahrer Glückgriff.

Gestärkt, getrocknet und mit gefüllten Beuteln starteten wir in den zweiten Teil unserer Betreuung. Trotz der anhaltenden Schauer waren wir gut gelaunt und weiterhin voller Tatendrang möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen eine kleine Freude zu machen.

Da das Demonstrationsgeschehen im Zentrum seinen Höhepunkt fand, entschieden wir uns, die in der äußeren Absperrung eingesetzten Kräfte mit unserem reichlich bestückten DPolG-Mobil anzufahren und mit frischem Kaffee, Kakao und Tee zu versorgen. Mit den heißen Getränken konnten wir vielen Kolleginnen und Kollegen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und schnell sprach sich die Anwesenheit unseres mobilen DPolG-Cafés herum.

Somit konnten wir an Ende, trotz widriger Umstände, die Festung Pforzheim stürmen und viele Kolleginnen und Kollegen betreuen!