01. März 2013

Gemeinsam für mehr Sicherheit im Bahnverkehr - DPolG im Gespräch mit dem Sicherheitschef der Bahn AG

Am 15. Februar 2013 trafen sich der DPolG-Bundesvorsitzende Rainer Wendt und der Vorsitzende der DPolG Bundespolizeigewerkschaft, Ernst G. Walter, mit dem Chef der Konzernsicherheit der Deutschen Bahn AG, Professor Gerd Neubeck, in der Berliner DB-Konzernzentrale, um aktuelle Sicherheitsfragen bei der Deutschen Bahn sowie die Zusammenarbeit mit der Bundespolizei zu diskutieren.

In dem von hoher Fachkenntnis geprägten Gespräch wurden aktuelle Fragen zum notwendigen Ausbau der Videoüberwachung auf einem Teil der 6 000 Fern- und S-Bahnhöfe der DB AG erörtert. Zur Prävention und für die Aufklärung von Gewalttaten bekommt die Videoüberwachung einen immer höheren Stellenwert. Auch das Thema Fußballeinsätze der Bundespolizei auf Bahnanlagen und in Zügen kam zur Sprache. Die Gesprächspartner waren sich einig: eine wirksame Entlastung der bis zu 3 000 Einsatzkräfte der Bundespolizei an den Fußball-Wochenenden kann auf Dauer nur durch den vermehrten Einsatz von für den Fantransport eigens angemieteten
Sonderzügen erreicht werden. Damit stehen DPolG und Bahn nicht allein. Auch Dieter Romann, Präsident der Bundespolizei, forderte jüngst öffentlich den Einsatz von zusätzlichen Zügen. Nach Ernst G. Walter müssen nun endlich Taten folgen, damit die Einsatzbelastung der Bundespolizisten an den Wochenenden sinkt.

Von Seiten der Bahn sei man aufgeschlossen, sagte Gerd Neubeck. Solche „bestellten Verkehre“ würden den regulären Reiseverkehr entlasten und auch die Bundespolizei. Der Sicherheitschef der Bahn sprach sogar von der Möglichkeit, die Waggons der Sonderzüge in fan- und vereinsspezifisch attraktiv gestalteten Farben und Ausstattung anzubieten. Den Vereinen würde für den Transport ihrer Fans zu Auswärtsspielen wettbewerbsfähige Preise angeboten. Die Vereinsanhänger könnten außerdem zu Haltepunkten in unmittelbarer Stadionnähe geleitet werden. DPolG-Bundesvorsitzender Rainer Wendt mahnte in diesem Zusammenhang die erforderliche finanzielle Unterstützung von DFL und DFB an. Sie dürfen sich nicht nur auf ihre millionenschweren Einnahmen aus den Fernsehrechten ausruhen, sondern müssen bezüglich des Transports der Fans ihrer besonderen Verantwortung gerecht werden. Aber auch die „normale“ Kriminalitätsbekämpfung wurde im Gespräch mit der Bahn diskutiert.

So wurden Maßnahmen zur Bekämpfung des Buntmetalldiebstahls besprochen und auch wie die Verhütung von aktuell wieder vermehrt festgestellten Fahrkartenautomatenaufbrüchen zum Beispiel durch den Einsatz von Farbpatronen verhindert werden kann. Insbesondere wurden auch die Möglichkeiten zur Bekämpfung der zunehmenden Internetkriminalität erörtert, bei der mittels gestohlener Kreditkartendaten Tickets der DB AG in bislang ungekanntem Ausmaß ergaunert werden und der DB AG ein ungeheurer finanzieller Schaden entsteht. Die Ermittlungsdienste der Bundespolizei werden durch die aufwendigen und langwierigen Ermittlungen in diesem Deliktfeld derzeit bundesweit überproportional belastet.