17. Juni 2013

Keine Gewalt gegen Polizisten im Umfeld des Sports

Hannover 96 bleibt ein wichtiger Ansprechpartner bei der DPolG-Initiative "Keine Gewalt gegen Polizisten im Umfeld des Sports“ und flankiert damit unsere Bemühungen. Dies berichtete der Vorsitzende der DPolG Bundespolizeigewerkschaft Ernst G. Walter nach seinem Treffen mit dem Präsidenten von Hannover 96, Martin Kind, der ein ganzes Maßnahmenbündel gegen derartige Gewalttätigkeiten vorstellte.

Neben den Hannover 96-Managern Thorsten Meier und Björn Bremer nahmen auch die Bezirksverbandsvorsitzenden Jörg Stavenhagen, Niedersachsen/Hamburg/Bremen, und Detlef Schindler, Bundesbereitschaftspolizei, an dem Gespräch teil.

Präsident Kind ließ keinen Zweifel daran, dass in Hannover auch künftig rigoros gegen Krallwallmacher im Stadion vorgegangen wird. Zu den Maßnahmen von Hannover 96 gehören beispielsweise das im Vorfeld der kommenden Saison erarbeitete neue Konzept zur Fanbetreuung, zusätzliche moderne Videotechnik zur Überwachung der Problem-Fanblöcke im Stadion sowie Fortsetzung und Ausbau des örtlichen Ausschusses „Sport, Öffentlichkeit und Sicherheit“ mit Vertretern von Hannover 96, Fanclubs, Bundes- und Landespolizei.
Darüber hinaus will Hannover 96 auch weiterhin mögliche Geldstrafen des DFB mit allen rechtlichen Mitteln an die Verursacher weiter geben. Stadionverbote, sofern sie in die Zuständigkeit des Vereins fallen, sollen auch künftig konsequent im Einklang mit den „DFB- Richtlinien zur einheitlichen Behandlung von Stadionverboten“ durchgesetzt werden.

Gewerkschaftsvorsitzender Walter dankte Präsident Kind für seine vorbildliche Haltung in dieser Sache und berichtete über seine Gespräche mit der DB-AG sowie über die DPolG-Forderung nach dem vermehrten Einsatz von Sonderzügen. "Nur die extensive Nutzung des Angebots der DB-AG, für die Reisen zu Auswärtsspielen auf Bestellung der Vereine entsprechende Züge bereit zu stellen, kann die Einsatzbelastung der Bundespolizei an den Wochenenden auf Dauer nachhaltig reduzieren, da Sonderzüge grundsätzlich nicht mehr durch die Bundespolizei begleitet werden müssten", resümierte Walter.
Er betonte dabei, dass auch die DB-AG ein hohes Interesse an der Verlagerung des Fußball-Reiseverkehrs auf von Vereinen bestellte Sonderzüge haben müsse. "Wir von der DPolG werden uns bei der DB-AG und den Vereinen weiterhin für eine vermehrte Bereitstellung und Inanspruchnahme von Sonderzügen zur Reduzierung der Einsatzbelastung stark machen."

Der Präsident von Hannover 96, der sich bereits in der Vergangenheit mit Nachdruck gegen Gewalt im Umfeld des Sports eingesetzt hatte, indem er z.B. als erster Vereinspräsident das Plakatieren des Kürzels ACAB (all cops are bastards) in seinem Stadion strikt verboten hat, zeigte großes Interesse an den Vorschlägen der DPolG Bundespolizeigewerkschaft.

Er will sich bemühen, im Rahmen der diesjährigen Geschäftsführersitzung DFL vor Saisonbeginn eigene Tagesordnungspunkte zu dieser Thematik einzubringen, um hinsichtlich der Verhinderung von Gewalt und Reduzierung der Einsatzbelastung von Bundespolizeikräften an den Wochenenden auch andere Vereine zu sensibilisieren.

Diskutiert wurde dabei auch die Möglichkeit, dass einzelne Vereine Pilotprojekte und Kooperationsversuche starten, um bereits während der nächsten Saison entsprechende Erfahrungen zu sammeln. Bei positiver Entwicklung könne man die neuen Ansätze dann bei der DFL thematisieren und versuchen, diese schließlich auch bundesweit voranzutreiben.