28. September 2021

Fachkommission Aus- und Fortbildung

Tagung der Fachkommission Aus- und Fortbildung (FK AuF) der DPolG Bundespolizeigewerkschaft in Waren an der Müritz im August 2021

Aus ganz Deutschland reisten die Teilnehmer der Tagung der FK AuF in Waren (Müritz) an, um den Status Quo in der Bundespolizeiakademie (BPOLAK) zu erheben und zukünftige Arbeitsschwerpunkte zu besprechen. Das enorme Aufwachsen der Bundespolizei und damit auch der BPOLAK in den letzten Jahren, welches auch in der Gegenwart an Dynamik kaum eingebüßt hat, kann durchaus als Pulverfass bezeichnet werden. Die gesamte Aus- und Fortbildungsorganisation ist vor neue Mammutaufgaben gestellt. Bei der Ertüchtigung neuer und bereits bestehender Standorte bleibt zu befürchten, dass dies auf dem Rücken der eingesetzten Kolleginnen und Kollegen erfolgt. Die Ausdehnung des Lehrkontingentsatzes, die Übernahme von Nebenämtern sowie die allgemeine Zunahme der Anforderungen an die Ausbilderinnen und Ausbilder, treiben die Beschäftigten zunehmend an ihre physischen und psychischen Grenzen.

Ein Dank geht dabei durchaus an die Direktionen, welche nunmehr jahrelang ihr Personal zur BPOLAK abordnen. Auch der Einsatz von jungem unerfahrenen Ausbildungspersonal direkt im Anschluss an deren eigene Laufbahnprüfung, wird durchaus kontrovers diskutiert.

Die Politik macht Zielvorgaben, welche durch die Exekutive umgesetzt werden muss.

Als Gewerkschaft muss hier aber, stellvertretend für die vielen Kolleginnen und Kollegen, die „rote Linie“ der Zumutbarkeit im Blick behalten werden. Dabei gilt auch hier der alte Einsatzgrundsatz „keine Maßnahme um jeden Preis“.

Die FK AuF musste sich aus dem Minenfeld aktueller Unwägbarkeiten in der AuF auf nachfolgende Tätigkeitschwerpunkte zur unverzüglichen gewerkschaftlichen Aufarbeitung begrenzen:

a)     Die Einführung der allg. Heilfürsorgekarte auch für Angehörige der BPOLAK. Gerade im Hinblick auf den Mangel an qualifiziertem medizinischem Personal in der BPOLAK scheint die Einführung der allg. Heilfürsorgekarte als längst überfällig.

b)     Einführung einer Waffenträgerzulage für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Unglaublich ist, dass das eingesetzte Wachpersonal in der BPOL mit der Eingruppierung in der Entgeltgruppe 3 ihren Dienst mit einer Schusswaffe verrichten (derzeit noch nicht in allen AFZ). Das hohe Maß an Verantwortung wird dabei überhaupt nicht gewürdigt. 

Die Höhe der sog. Sicherheitszulage welche für Tarifbeschäftigte vor nicht allzu langer Zeit eingeführt wurde, richtet sich nach der Eingruppierung. Bearbeiterinnen und Bearbeiter in der Verwaltung erhalten bspw. eine höhere Sicherheitszulage, als das bewaffnete Wachpersonal, welches bei Streifengängen in und um die Liegenschaften, zu jeder Tages- und Nachtzeit, teilweise alleine den Dienst verrichtet. Das ist durchaus als ungerecht zu bezeichnen und sollte hierbei mit der Einführung einer Waffenträgerzulage ausgeglichen werden.

c)     Hebung der Eingruppierung des Wachpersonals von der Entgeltgruppe 3 in die Entgeltgruppe 5 durch Anpassung der Entgeltordnung.

Die Tätigkeiten von Pförtnern und Wächtern in der BPOLAK heben sich von reinen Personen- und KfZ-Kontrolltätigkeiten erheblich ab. Als personifiziertes Aushängeschild einer jeden Liegenschaft wird von Angehörigen der Unterkunftswache ein stets gepflegtes, höfliches und hilfsbereites Verhalten erwartet. Telefonvermittlung, Schlüsselausgabe/-verwaltung, Materialausgabe/-verwaltung, Einweisung eigener und polizeifremder Personen, sind nur einige der Tätigkeiten, welche durch heutige BPOL-Wachen übernommen werden. Auch die zu erbringenden Qualifikationen steigen stetig, da eben nicht mehr an jeder Wache ein uniformatierter Kollege als Back-Up vorhanden ist.

 

d)     Beschaffung zusätzlicher Notebooks.

Insbesondere unter Coronabedingungen wird deutlich, dass eine zeitgemäße Ausstattung der Fachlehrerinnen und Fachlehrer mit Notebooks notwendig ist. In Zeiten in denen sich die BPOLAK zunehmend digitaler aufstellen möchte und dabei viele Aus- und -Fortbildungsinhalte per e-learning vermittelt werden sollen, scheint es nicht zeitgemäß, wenn dabei ein Großteil des eingesetzten Fachlehrerkollegiums auf privat beschaffte Notebooks/Computer zurückgreifen muss.

Als FK AuF sind wir über Hinweise und Eingaben dankbar. Wendet Euch dabei gerne an euren DPolG Ansprechpartner vor Ort oder sendet eine Mail an : fk-auf@dpolg-bpolg.de

Der Vorsitzende der Fachkommission AuF Alexander Untermann bedankte sich ausdrücklich beim Bundesvorsitzenden Heiko Teggatz, dass auch dieser der Tagung beiwohnte, um einen aktuellen Überblick über die Herausforderungen in der BPOLAK zu erhalten und diese auf die Agenda der DPolG Bundespolizeigewerkschaft zu nehmen.

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