„Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“ 

Gustav Heinemann

Treffender konnte dieses Zitat des ehemaligen dritten Bundespräsidenten die Inhalte des Seminares der DPolG Bundespolizeigewerkschaftsfrauen nicht treffen.

Vom 6. bis 8.September 2023 trafen sich insgesamt 16 Frauen in Fulda zu gewerkschaftlichen Themen, als auch zum beruflichen Austausch. Erfahrungen aus Homeoffice, Videokonferenzen, digitalen Herausforderungen und beruflicher Entwicklung, als auch die Mehrarbeit in der ehrenamtlich gewerkschaftspolitischen Arbeit und daraus resultierend die Kompetenzentwicklung sowie die eigene Gesunderhaltung wurden durch die Gastdozentin Alice Westphal auf interessante Art und Weise den Teilnehmerinnen näher gebracht.

Alice Westphal ist Mutexpertin, Autorin und Aufsichtsrätin vom Verein KO-kein Opfer e. V. und sie selbst bezeichnet sich als Aktivistin. Schon in der Vorstellungsrunde begeisterte sie die Teilnehmerinnen mit ihrer erfrischenden, motivierenden und sympathischen Art. 

Sie referierte über Gewaltopfer und gab Einblicke in ihre Arbeit.

Wir als Polizeibeamtinnen und -beamten haben im täglichen Dienst oft mit Gewalt zu tun, sind es die Situationen mit dem polizeilichen Gegenüber oder Gewaltdelikte gegen Polizeibeamtinnen und -beamten. Was macht Gewalterfahrung, sei es physische oder psychische Gewalt, mit Menschen? Welche Konsequenzen hat es für die Betroffenen und wie damit umgehen? 

Frau Westphal stellte uns während des Seminars hilfreiche Strategien zum Umgang mit Gewaltopfern und mit selbst erlebter Gewalt vor. Betroffene können sich jederzeit an die Beratungsstellen wenden.

Trotz dieses ernsten Themas zeigten uns die drei Tage das Gewerkschaftsarbeit auch Spaß machen kann. Rege wurde über Anreize gesprochen, um die Arbeit in der Gewerkschaft attraktiv zu gestalten. Wir möchten junge Leute im Beruf und im Ehrenamt unterstützen und fördern.

In der DPolG Bundespolizeigewerkschaft aktiv mitzuarbeiten, bedeutet unter anderem über die neuesten politischen Entwicklungen und Geschehen in der Bundespolizei informiert zu sein. Sich einbringen, Ideen und Strategien zu entwickeln, sich einsetzen und mitwirken für Verbesserungen in allen Belangen für die Kolleginnen und Kollegen.

Wir haben gute Gespräche geführt, wir sind gestärkt und motiviert nach drei viel zu kurzen Tagen in den Dienst zurückgegangen, haben neue Impulse mitgenommen und wollen im Austausch bleiben. Netzwerken und Zusammenhalt sind in der heutigen schnelllebigen Zeit ein wertvoller Baustein im Berufs- und Gewerkschaftsleben.

Die DPolG Bundespolizeigewerkschaftsfrauenkommission trifft sich einmal im Jahr zu einer Bundesgleichstellungskonferenz. Geplant sind regelmäßige Videokonferenzen, die insbesondere aktuelle Gewerkschaftsthemen für die Gleichstellungsarbeit beinhalten werden. Interessierte sind herzlich willkommen.

Wir geben Euch noch einen Tipp mit in den Alltag:

Streicht folgende Worte aus eurem Wortschatz: „man, würde, müsste, sollte, immer, muss, manchmal und eigentlich!“

Es kommt ein „stattdessen!“, wenn wir wirklich etwas verändern wollen!

Wir wünschen Euch eine tolle Woche und verbleiben 

Herzlichst

Gabriele Gärthöffner