27. November 2017

Bundespolizist stoppt Angreifer mit Schusswaffe - Bundespolizeigewerkschaft fordert Distanz-Elektroimpulsgeräte

„Jeder, der einen bewaffneten Polizisten angreift, muss damit rechnen, dass dieser auch von seiner Schusswaffe Gebrauch macht, wenn die rechtlichen Voraussetzungen dazu erfüllt sind“, sagt Ernst Walter, Bundesvorsitzender der DPolG Bundespolizeigewerkschaft nach dem Schusswaffeneinsatz eines seiner Kollegen in der Nacht zum Samstag am Berliner Hauptbahnhof.

Der gesamte Vorgang müsse jetzt natürlich erst einmal in aller Ruhe untersucht werden, so Walter, aber grundsätzlich könne man unabhängig vom Fall sagen, dass auch Angreifer, die nur vortäuschen, mit einer Waffe auf einen Polizisten zu zielen, immer mit den schlimmsten Konsequenzen rechnen müssten.

„Als Distanzwaffe steht Streifenpolizisten bislang nur die Schusswaffe zur Verfügung. Schlagstock und Pfefferspray reichen oft nicht aus, wenn Gewalttäter oder durchgeknallte Typen gegen uns mit Messern, Äxten oder Pistolen vorgehen“, betont der Bundesvorsitzende, dessen Gewerkschaft sich schon seit Jahren für die Einführung von sogenannten „Distanz-Elektroimpulsgeräten“ einsetzt, im Volksmund eher bekannt als „Taser“, ein früherer Herstellername.


„Nach den mir bislang vorliegenden Informationen hätte sich der Schusswaffengebrauch im besagten Fall ggf. verhindern lassen, wenn der Kollege mit einem solchen Elektroimpulsgerät ausgestattet gewesen wäre!“, sagt der Chef der Bundespolizeigewerkschaft. „Wir brauchen dieses Hilfsmittel der körperlichen Gewalt dringend, um die Lücke zwischen Reizstoffsprühgerät und Schusswaffe zu schließen. Politiker, die Polizisten möglichen Missbrauch damit unterstellen, sollten besser gleich die vollständige Entwaffnung der Polizei fordern, aber dann dürfen die sich demnächst auch gerne selber schützen.“

Sein Kollege, so Walter, müsse jetzt erst einmal mit dieser Extremerfahrung fertig werden. Ein „Taser-Einsatz“ hätte dagegen weder schwere Verletzungen beim Täter noch eine Traumatisierung beim Bundespolizisten zur Folge gehabt.

 

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