17. Februar 2018

Das AFZ Bamberg ist keine bloße Übergangslösung!

Am 22. Februar 2018 werden es Thomas Rudlof, Vorsitzender des BV Bayern und der Leiter des AFZ PD Thomas Lehmann in Bamberg dem DPolG-Bundesvorsitzenden Rainer Wendt einmal zeigen - das Meisterstück, das der Bundespolizei mit dem neuen AFZ in Bamberg gelungen ist. Was dort in kürzester Zeit auf die Beine gestellt wurde, um den politischen Vorgaben einer beispiellosen Einstellungsoffensive zu entsprechen, ist immens.
Im AFZ Bamberg werden künftig regelmäßig 2500 Polizeianwärter während ihrer Ausbildung ihr „zu Hause“ haben, um dann später als dringend benötigter Nachwuchs für die bis an die Schmerzgrenze belasteten Dienststellen der Bundespolizei zur Verfügung zu stehen.

Aber nicht nur die Bundespolizei selbst, sondern auch die DPolG Bundespolizeigewerkschaft erbringt Höchstleistungen in Bamberg. Sie vertritt inzwischen bereits über ein Drittel der dort eingestellten Polizeianwärter gewerkschaftlich, kümmert sich tagtäglich um die Belange der vielen neuen jungen Kolleginnen und Kollegen, aber natürlich ebenfalls um das dort in großen Teilen auch in Form von Abordnungen Dienst leistende Ausbildungspersonal.
Bundesvorsitzender Ernst G. Walter, der leider nicht persönlich an dem Besuch teilnehmen kann, mahnt jedoch zugleich auch zur Vorsicht, denn was da in Bamberg eigentlich nur für einige Jahre konzipiert wurde, wird aufgrund der politischen Entwicklung nun mindestens für die nächsten zehn Jahre Bestand haben müssen. Neben den zusätzlichen 7500 Polizisten, die man der Bundespolizei zugestanden hat, sollen nun schließlich noch einmal über 5000 dazu kommen. Walter sagt: „Bei alledem dürfen wir nicht vergessen, dass wir in den nächsten 10 Jahren jährlich bis zu 1000 Pensionierungen nachbesetzen müssen, um die erforderliche Personalstärke zu halten. Dabei alle Aufgaben in den nächsten Jahren ordnungsgemäß zu erfüllen, wird der Bundespolizei jedoch nur dann gelingen, wenn darüber hinaus in großem Umfang auch zusätzliche Tarifbeschäftigte in der Bundespolizei eingestellt werden, um dort administrative Aufgaben zu übernehmen und operative Aufgaben zu unterstützen.“
Gewerkschaftschef Walter appelliert an die Verantwortlichen: „Auch vor dem Hintergrund von notwendigen zusätzlichen Investitionen in die Ausbildungseinrichtung wäre es fatal, Bamberg nur als Übergangslösung zu betrachten. Das AFZ Bamberg wird definitiv eine dauerhafte Einrichtung bleiben, da die übrigen AFZ ein jährliches Ausbildungsvolumen von über 2000 Anwärtern nicht schultern können. Bei aller Euphorie darf man aber auch nicht vergessen, dass viele Ausbilder, Trainer und Lehrkräfte für diese „Massenausbildung“ aus den ohnehin ausgedünnten Dienststellen im Abordnungswege abgezogen werden und dort weitere Lücken zu Lasten der wenigen verbleibenden Kolleginnen und Kollegen hinterlassen. Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, dass parallel zu den vielen Polizeianwärtern endlich auch Tarifkräfte zur dauerhaften Unterstützung in den Dienststellen eingestellt werden.“

Unsere Partner