29. Juni 2018

Das alte System der Luftsicherheitskontrollen hat ausgedient

Mehr staatlichen Einfluss bei der Durchführung der Passagier- und Gepäckkontrollen sowie größere finanzielle Beteiligung des Bundes forderte der Bundesvorsitzende der DPolG Bundespolizeigewerkschaft Ernst G. Walter anlässlich des diesjährigen „Aviation Event“, welches am 21. Juni 2018 auf dem Flughafen Düsseldorf (DUS) stattfand.
Auf der internationalen Aviation-Conference trafen sich zahlreiche Experten aus dem In- und Ausland, um sich in Vorträgen und Präsentationen über die Lage auf dem internationalen Luftverkehrsmarkt zu informieren und die brennenden aktuell den Luftverkehr betreffenden Fragen in hochkarätig besetzten Podiumsdiskussionsrunden zu erörtern.

Die Begrüßung der zahlreich erschienenen internationalen Gäste erfolgte durch den Sprecher der Geschäftsführung des Flughafens Düsseldorf Thomas Schnalke, der diese gleich dazu nutzte, das Thema der dringend zu optimierenden Luftsicherheitskontrollen auf den Deutschen Verkehrsflughäfen in den Vordergrund der Veranstaltung zu stellen.

Unter Moderation des Luftverkehrsrechtsexperten Prof. Dr. Elmar Giemulla nahm dann auch das Panel »SECURITY: CHALLENGES AND RISK SCENARIOS« einen entsprechend hohen Stellenwert innerhalb der Konferenz ein.

Bei der Podiumsdiskussion mit den Geschäftsführern von BDL, ADV und der Sicherheitsgesellschaft München (SGM) sowie einer IATA-Vertreterin warb Ernst Walter für einen raschen Systemwechsel bei der Durchführung der Passagier- und Gepäckkontrollen, um die für Passagiere, Airports und Airlines gleichermaßen immer unbefriedigender werdende Situation auf den Deutschen Verkehrsflughäfen grundlegend zu verbessern.

Der Bundesvorsitzende erläuterte in seinen Statements gegenüber dem internationalen Publikum den von der DPolG Bundespolizeigewerkschaft gegenüber den Koalitionsfraktionen gemachten konzeptionellen Vorschlag für eine Neuordnung der Luftsicherheitskontrollen.  Danach seien die Flughafenbetreiber mehr als bisher in die Organisation der Kontrollstellen einzubeziehen. Zudem müsse der Staat mehr direkte Verantwortung für das Kontrollpersonal übernehmen, um den erforderlichen Qualitätslevel bei den ausschließlich der Terrorabwehr dienenden Kontrollen dauerhaft sicherzustellen.

Walter appellierte an alle Verantwortlichen: „Wir müssen uns dringend von dem Gedanken verabschieden, dass man Luftsicherheitskontrollen wie eine X-beliebige Dienstleistung betrachtet, mit der man Geld verdienen kann. Luftsicherheitskontrollen sind Anti-Terror-Maßnahmen, die nun einmal Geld kosten. Deshalb muss der Staat hier auch mehr finanzielle Verantwortung übernehmen. Statt Schnelligkeit und Gewinnorientierung müssen Qualität und Service im Vordergrund stehen, und das geht nur mit einer „Non-Profit-Organisation“.


Zum Abschluss der Konferenz stellte er fest: „Alle am Prozess Beteiligten, mit Ausnahme des BMI, sind sich einig darüber, dass das derzeitige System, bei dem Luftsicherheitskontrollen wie jede beliebige Dienstleistung ausgeschrieben werden, ausgedient hat. Die durch zu einem großen Teil am Angebotspreis orientierten Verträge des Beschaffungsamtes mit privaten Sicherheitsfirmen führen immer häufiger zu katastrophalen Zuständen.

Auswahl, Aus- und Fortbildung sowie die Aufsicht des Kontrollpersonals gehören in eine Hand, so wie dies bereits seit Jahren bei den staatlichen bzw. halbstaatlichen Sicherheitsgesellschaften auf den Flughäfen München und Nürnberg erfolgreich praktiziert wird. Nur so werden sich die Beschäftigten letztlich im Rahmen sozial verträglicher Arbeitsbedingungen mit der hoheitlichen Aufgabe identifizieren und ihre Arbeit motiviert und serviceorientiert auf einem gleichbleibend hohen Qualitätslevel leisten können.“

wirtschaft.com/fernsehen/aviation-event-2018-das-beschaeftigt-die-airports-und-airlines-derzeit/



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